Thunderballs - Donauinselfest, Wien 26.06.2005
Mit knapp 3 Millionen Besuchern in 3 Tagen ist das Wiener Donauinselfest weiterhin das größte Festival Europas. Bisher habe ich mich ja immer gewehrt, selbiges zu besuchen, aber die Wiener AC/DC Coverband Thunderballs hat mich diesesmal doch dazu bewegen können, dem Fest(ival) einen Besuch abzustatten.
Geplant war der Gig für 15:45 Uhr. Als ich um 15 Uhr eintraf bei Bühne 3, war ich zunächst leicht geschockt. Auf der Bühne Grunzmetal von der Gruppe Freund Hain und das Publikum bestand zu 98% aus Schwarz gekleideten Deathmetallern. Zudem war das Publikum nicht gerade zahlreich vertreten. Angst machte sich beinahe breit bei mir. Um 15:40 war dann Schluss mit Gegrunze und Thunderballs wurden als "die an AC/DC am nahesten rankommende Coverband" angekündigt. Plötzlich füllte sich der Bereich vor der Bühne merklich schnell. Kurz danach sah man den Angus über die Bühne gehen und freundlich ins Publikum winken.
Nach einigen Problemen mit dem Mikro des Bassisten wurde es um 16:00 Uhr spannend. "Angus" kam in Blauer Uniform und Cap auf die Bühne, der Drummer schlug den Takt an und es ertönte Back in Black als Opener. Wie der Richtige Angus verlor auch dieser sein Cap bereits beim dritten Akkord und seine Bewegungen und die Mimik beim Spielen waren von Angus Youngs kaum zu Unterscheiden. Entweder ist Martin (das ist der Angus) ein Verwandter der Youngs oder er hat sich Tag und Nacht AC/DC Videos reingezogen seit seiner Kindheit. Auch wenn von der Grösse her eher der Bassist an Angus rankommen dürfte.
Der Sänger war/ist eine Mischung aus Bon und Brian. Auf der einen Seite hing sein Mikro am Kabel wie zu Bon's Zeiten, auf der Anderen Seite trat er mit der für Brian Johnson Typischen Mütze auf. Die Stimme lag für mich Irgendwo zwischen den Beiden Sängern von AC/DC.
Der Sound war klar und ohne Probleme von jeder Stelle aus zu hören und das Publikum wurde schon beim Opener süchtig nach mehr. "Malcolm" zog sein Ding cool durch wie auch "Cliff" (der den Bass mit echt viel Power zupfte) Das Drumming kann ich als Laie in Sachen Drums nur versuchen zu Beschreiben. Für mich war es eine Mischung Aus Phil Rudd und Chris Slade. Viel Swing und auch viel Power drinnen.
Mit jedem Song wurde die Stimmung im Publikum (geschätze 450 AC/DC und Thunderballsfans) immer mehr angeheitzt, das es bei Whole Lotta Rosie auch nichts machte, das es kurz Regnete. Bei You Shook me All Night Long folgte dann der erste Duckwalk. Da der Zeitplan auf der Rockbühne recht knapp war, gingen sich nur ein paar Songs aus und leider kein kompletter Thunderballs Gig. Nach Highway to Hell ("Angus" mit leuchtenden Hörnern am Kopf) traten die 5 Jungs ab und die Massen schrien nach Zugabe. Das liessen sie sich nicht nehmen und kamen kurzerhand nochmal auf die Bühne, um TNT zum besten zu geben, nachdem "Brian" die Bandmitglieder vorstellte. Dabei ließ es sich "Angus" nicht nehmen, ein Eingangssolo zu spielen, (Er wurde allerdings als Angus Bengus vorgestellt) und beim Song selber geriet das Publikum regelrecht in Extase!
Wäre ich Blind, hätte ich gemeint, ich bin auf einem AC/DC Gig. Also wer das Original nicht sehen kann, muss sich Thunderballs auf jeden Fall ansehen. Autentischer kann man AC/DC nicht mehr Covern. Nach dem Gig merkte man auch, wie die Menschanmassen schnell verschwanden. Thunderballs haben jetzt schon eine Menge Fans in ihrer Heimat.
Abschliessendes Fazit: Leider zu Kurz und deswegen nur Songs gewählt, die Live eben für die breite Masse bestimmt sind aber ein Gig der Sonderklasse. Wien hat nun wohl eine der Besten AC/DC Coverbands in Europa. Und die Scorpions liessen grüssen. Es wurde nur Englisch auf der Bühne Geredet. Aber zu ner guten Coverband gehört das eben dazu. Noch anzumerken, das dies der vierte Gig war und der erste Open Air Auftritt als Thunderballs. Die Jungs verdienen meine Hochachtung, weil sie perfekt abrockten und das Publikum in ihren Bann ziehen konnten.
Setlist:
1.Back in Black
2.Dirty Deeds Done Dirt Cheap
3.You Shook Me All Night Long
4.Whole Lotta Rosie
5.Thunderstruck
6.Highway to Hell
====
(Bandvorstellung)
7.TNT Konzertbericht von "Gibson" für www.squealer.net |